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24.03.17

Höflich, aber durchsetzungsfähig

„Eigentlich müsste mal jemand die Formulare aktualisieren.“ – „Es wäre schön, wenn sich jemand um die Angelegenheit kümmern würde.“ – „Das ist doch eine gute Idee, nicht wahr?“

 

Kennen Sie solche Äußerungen? Sie hören sie wohl jeden Tag – und gebrauchen sie vielleicht selbst manchmal. Das Problem dabei: Sie sind höflich und vorsichtig formuliert – allerdings zu vorsichtig. Dadurch werden die Sätze schwammig und beliebig. Hinzu kommt, dass Menschen, die sich solch einer vorsichtigen Sprache bedienen, oft nicht ernst genommen und schnell von anderen übergangen werden. Das sollte Ihnen nicht passieren! Deshalb kommen jetzt hier für Sie die wichtigsten 7 Regeln, die Ihnen auch verbal ein sicheres Auftreten und einen festen Willen garantieren.

 

Regel 1:

Vermeiden Sie Weichspülwörter

Mit Ihrer Wortwahl können Sie Standfestigkeit zeigen – oder auch nicht.

l Herr Birgler sagt in der Besprechung: „Vielleicht können wir das irgendwie herausfinden – durch eine Umfrage oder so?“ Damit demonstriert er seine inhaltliche und seine persönliche Unsicherheit.

l Herr Nadler formuliert dagegen: „Ich schlage vor, dass wir das durch eine Umfrage feststellen.“ So zeigt er, dass er die sachlichen Möglichkeiten kennt und wie er dazu steht.

l Eine Alternative: Fragt Herr Nadler beispielsweise „Ist es möglich, dies durch eine Umfrage festzustellen, Kollege Fischer?“, dann zeigt er zwar seine sachliche Unkenntnis. Aber er bringt dies selbstsicher zum Ausdruck, sodass er nichts verliert und die Sache voranbringt. Es gibt Weichspülwörter, die Sie vermeiden sollten: vielleicht, möglichst, hoffentlich, irgendwie – das sind die häufigsten Vertreter, die Sie getrost aus

Ihrem Wortschatz streichen können.

 

Regel 2:

Seien Sie nicht zu höflich

l „Wollen Sie das Protokoll schreiben?“

l „Möchten Sie bei dem verärgerten Kunden anrufen?“

Das will oder möchte eigentlich niemand. Da hilft kein Modalverb. Hier ist eine eindeutige Aufforderung angebracht.

Und wenn der Frager weisungsbefugt ist und darauf setzt, dann sollte er das nicht verschleiern: „Frau Hauser, bitte schreiben Sie heute das Protokoll.“

 

Regel 3:

Relativieren Sie Ihre Aussagen nicht

l „Es wäre schön, wenn ...“

l „Könnten wir nicht überlegen, ob ...?“

l „Das ist doch sinnvoll, oder nicht?“

l „Damit sind Sie doch einverstanden, nicht wahr?“

Werden Sätze durch eine Abschwächung eingeleitet oder abgeschlossen, verlieren sie einen guten Teil ihrer Wirkung. Höflichkeit ist gut, zu höflich sollten Sie aber nicht sein: Machen Sie Ihren Standpunkt deutlich.

 

Regel 4:

Schließen Sie den Satz fest

Im Deutschen gilt die Regel, dass man am Ende des Satzes mit der Stimme nach unten geht – nur bei Fragesätzen geht die Stimme am Ende nach oben. Aus dem Amerikanischen kommt die Mode, Aussagesätze wie Fragen abzuschließen – womit jedoch der jeweilige Satz eine andere Bedeutung bekommt. „Frau Müller, kümmern Sie sich darum“ wird dann als Frage verstanden, obwohl dies nicht beabsichtigt ist. Machen Sie durch Ihre Stimmführung deutlich, was Sie möchten – jemanden auffordern oder jemanden etwas fragen.

 

Regel 5:

Vermeiden Sie Verlegenheitslaute

„Äh“ – „öh“ – „ehem“, das sind typische Verlegenheitslaute. Bei den Zuhörern entsteht schnell der Eindruck der Unsicherheit. Sie können solche Verlegenheitslaute zwar nicht von jetzt auf gleich abschaffen, es hilft aber, wenn Sie sich vorab ganz genau überlegen, was Sie sagen wollen, nicht zu schnell sprechen und am Ende des Satzes bewusst ein- und ausatmen.

 

Regel 6:

Nennen Sie Ross und Reiter

l „Man sollte mal ...“ –

l „Vielleicht findet sich jemand, der ...“

Die Erfahrung lehrt: Wahrscheinlich findet sich niemand! Wenn Sie von jemandem etwas wollen, sollten Sie das auch sagen. Das gilt natürlich auch für konkrete Aufforderungen. „Verstecken“ Sie Aufforderungen nicht in Aussagesätzen wie „Der Wagen ist ganz dreckig“. Denn dann muss der Gesprächspartner dies nicht als direkte Aufforderung zum Putzen erkennen, sondern kann Ihren Satz als schlichte Beschreibung werten.

 

Regel 7:

Machen Sie klare Ansagen

l „Grundsätzlich habe ich nichts dagegen

einzuwenden.“

l „Da stimme ich durchaus zu.“

Ein solcher Einstieg ist zwar immer noch besser als „Wenn ich vielleicht auch etwas sagen dürfte ...“. Doch die Worte klingen nicht souverän. Klar und eindeutig wäre hier beispielsweise: „Mir gefällt an dieser Lösung, dass ...“ Das versteht jeder, dient der Sache und rückt den Sprecher ins richtige Licht.

 

Autorin: Susanne Roth

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